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Gewöhnlicher Nagekäfer

Der Gewöhnliche Nagekäfer (Anobium punctatum De Geer)

Der Gemeine oder Gewöhnliche Nagekäfer (Anobium punctatum De Geer), umgangssprachlich wegen der Aktivität der Larven auch „Holzwurm" genannt (fälschlicherweise denn die Larve ist kein Wurm), ist eine Art der Nagekäfer (Anobiidae).
Der braun-schwarze Käfer ist zwischen 3,0 bis 6,0 mm lang. Die Flügeldecken sind rillenartig und mit Punkten besetzt (Name: punctatum!). Die Fühler bestehen aus elf Gliedern, wobei die letzten drei Glieder stark verlängert sind. Der Kopf ist unter dem Halsschild meist geschützt verborgen. Der Halsschild ist fast kapuzenartig gehökert. Die Larven des Nagekäfers befallen verbautes, also kein frisch geschlagenes Holz. Er ist ein Trockenholzschädling und kein Frischholzschädling. Der Gewöhnliche Nagekäfer befällt sowohl Nadel- als auch Laubholz sowie Splint- und seltener Kernholz unabhängig vom Alter des Holzes.

Bohrmehlhaeufchen
Foto: Tausende von Bohrmehlhäufchen auf Fußbodenbrettern

Bohrmehlauswurf
Foto: Massiver Bohrmehlauswurf des Gewöhnlichen Nagekäfers

Der Gemeine Nagekäfer kann also durchaus auch jahrhundertealtes Holz befallen. Ohne Bekämpfungsmaßnahmen setzen die sehr ortstreuen Schädlinge ihre Fraßtätigkeit meist unvermindert fort, langfristig u.U. bis zur vollständigen Zerstörung der Holzbauteile, insbesondere in Kircheninnenräumen.

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Foto: Oh, schon total zerfressen!

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Foto: Ob diese Orgel noch zu retten ist?

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Foto: Unzählige tote Anobienkäfer nach der Eiablage an einer Orgel

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Foto: Vom „Holzwurm" total zerfressenes Holzstück aus einem Schnitzwerk einer Kirche

Fussbodenbrett
Foto: Dieses Fußbodenbrett ist total zerstört

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Foto: Stark vom Gewöhnlichen Nagekäfer befallene Kehlbalken in einem Dachstuhl

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Foto: Imago (= Käfer) des Gewöhnlichen Nagekäfers

Dieser Schädling bevorzugt ein eher kühles und feuchtes Raumklima, weshalb er häufig in nicht, wenig oder nur sporadisch beheizten Räumen und Gebäuden, wie z.B. Kirchen, Keller- und Nebenräumen etc., zu finden ist. Der Gewöhnliche Nagekäfer wird zu den Trockenholzinsekten gerechnet, da er Hölzer bis zu einer Holzfeuchte von ca. 10% (und aufwärts) befallen kann.

Holzbohrmehlhaeufchen
Foto: Holzbohrmehlhäufchen des Gew. Nagekäfers

Aus den in Holzspalten oder Rissen abgelegten Eiern schlüpfen die Larven, diese fressen sich unter dem Ei nach unten ins Holz und dann immer weiter durch das Frühholz, wobei das Spätholz verschont wird und lamellenartig stehen bleibt.

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Foto: Larve des Gew. Nagekäfers

Nach mehreren Larvalstadien verpuppt sich die ausgewachsene ca. 6 mm lange Larve. Nach ihrer Wandlung schlüpft ein geschlechtsreifer Käfer aus der Puppe.

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Foto: Puppe des Gewöhnlichen Nagekäfers

Dieser Vorgang wird Metamorphose genannt. Die Ausfluglöcher im Holz sind kreisrund und haben einen Durchmesser von ein bis zwei Millimetern. Sie sind schrotschußartig verteilt. Der geschlüpfte Käfer sucht einen Kopulationspartner. Nach erfolgter Befruchtung legt das Nagekäferweibchen seine ca. 30-40 Eier in Ritzen, Spalten und Gänge des Holzes. Meist sogar wieder in die alten Schlupflöcher. Die Käferweibchen legen also ihre Eier gerne wieder in das Holz ab, aus dem sie selbst geschlüpft sind. Hier setzt dann der Zyklus von neuem ein. Die Entwicklungszeit der Larve dauert unter günstigen Laborbedingungen ein Jahr, bei ungünstigeren Bedingungen bis zu acht Jahre. Ja sogar 30 Jahre sind beobachtet worden.

Der Nagekäfer ist flugfähig und kann sich vor allem bei höheren Temperaturen (ca. 20°C) fliegend neue Eiablageplätze suchen. Der Fraß der Larven konzentriert sich meist auf das Splintholz. Sind die Larven aktiv, erkennt man das an herausquellendem Holzmehl. Legt man schwarzes Papier oder Ähnliches unter die betroffene Stelle, sieht man bei Befallsaktivität nach wenigen Tagen Holzmehl auf dem Papier. Die Zeitspanne einiger Tage ist erforderlich, da die Larven gelegentlich Fraßpausen einlegen.

Die Larve des Nagekäfers benötigt eine Mindestholzfeuchtigkeit von mehr als 10 % und bevorzugt kühlere Orte – deshalb tritt dieser Käferbefall in zentralbeheizten Räumen nur selten auf. Kritische Bereiche sind Räume mit hohen Luftfeuchten oder feuchtere Holzteile.
Auch andere Anobiiden wie Hadrobregmus pertinax (Trotzkopf), Ernobius mollis (Weicher Nagekäfer), Ptilinus pectinicornis (Gekämmter Nagekäfer) oder Xestobium rufovillosum (Gescheckter Nagekäfer) sind regelmäßig in Gebäuden anzutreffen.

Der Gewöhnliche Nagekäfer kann in Dachstühlen mit einem Chemischen Verfahren oder Heißluftverfahren bekämpft werden, während in Kircheninnenräumen meist nur eine Begasung sinnvoll ist.

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