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Taubenzecke

Die temporär ektoparasitisch lebende, nachtaktive Taubenzecke (Argas reflexus) ist eine Lederzecke (Ordnung: Milben, Familie: Argasidae, Gattung: Argas).

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Foto: Taubenzecke

Als Parasit bevorzugt sie als Wirt verwilderte Haustauben, seltener andere Vogelarten. Sie setzt den Tauben zu, indem sie sich von deren Blut ernährt. Die Taubenzecken halten sich tagsüber in Löchern, Spalten oder Ritzen (in Mauern, Holz etc.) in der Nähe der Nester ihrer Wirtstiere auf, also da wo die Tauben brüten oder rasten (z.B. in leerstehenden oder verwahrlosten Dachböden).

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Foto: Taubenzecken am Mauerwerk

Bei großem Hunger und wenn keine Tauben mehr anwesend sind, saugt sie auch nach Wanderung am Menschen, stirbt dann allerdings innerhalb weniger Tage. Bisher wurden am Menschen nach Bissen u.a. allergische, meist Hautreaktionen, bis hin zum anaphylaktischen Schock beobachtet. Die Taubenzecke steht aber auch unter Verdacht, der Vektor für Coxiella burnetii, den Erreger des Q-Fiebers, zu sein, also dieses gramnegative und aerob lebende, kokkoide Stäbchen-Bakterium (Familie: Coxiellaceae) übertragen zu können.
Der Körper der Taubenzecke ist oval und erreicht eine Länge von 4,5 bis 10mm bei den adulten vollgesogenen Weibchen und eine Breite von 4 bis 7mm. Die Männchen werden nur etwa 4mm lang. Sowohl Larven als auch ausgewachsene Tiere sind immer länger als breit.
Die rötlich-braunen Eier von Argas reflexus werden in Gelegen von 10 bis 100 Eiern abgelegt. Das Eistadium der Taubenzecke kann nicht überwintern. Eine hohe Temperatursumme ist deshalb entscheidend, um die Embryonalentwicklung vor dem kalten Herbst abschließen zu können.

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Foto: Der bevorzugte Wirt der Taubenzecke: Tauben

Die frisch geschlüpften Larven der Taubenzecke begeben sich sofort auf die Suche nach einem geeigneten Wirt. Sie setzen sich an der federarmen Haut fest, wie z. B. am Hals, an Schenkelinnenflächen, unter den Flügeln. Vollgesogen fallen sie als kleine schwarzrote Kügelchen auf.
Die erste Nahrungsaufnahme dauert in der Regel mehrere Tage. Danach lässt sich die nun voll gesaugte Larve von ihrem Wirt herabfallen, um sich anschließend nach 4 bis 9 Tagen zum ersten achtbeinigen Nymphenstadium zu häuten.

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Foto: Ideale Lebensbedingungen für Taubenzecken: Ungepflegte Dachräume mit starkem Taubenbesatz

Das erste Nymphenstadium ähnelt den Adulten, ist aber kleiner und noch ohne Geschlechtsöffnung. Die Nymphen saugen nachts. Innerhalb von etwa 3 Wochen entwickeln sich bis zu 4 Nymphenstadien. Daraus dann die geschlechtsreife Zecke.
Zwischen jeder Häutung muss die Zecke mindestens einmal für mehrere Tage kurz für ca. 30 Minuten Blut saugen. Zehn Zecken entnehmen bis zu 3ml Blut.
Selbst unter optimalen Bedingungen kann sich der Aufbau einer Taubenzecken-Population über mehrere Jahre erstrecken. Der Generationszyklus kann zwischen drei und elf Jahren betragen. Da Taubenzecken auch in voll gesaugtem Zustand eine ausgedehnte Diapause (Ruhephase mit geringem Stoffwechsel) einlegen können, kann die Entwicklung von einem Larvalstadium zum nächsten mitunter länger als ein Jahr dauern. So können adulte Taubenzecken im Extremfall sogar bis zu 9 Jahre ohne Nahrungsaufnahme überleben. Die Nymphen von Argas reflexus können drei Jahre oder noch länger ohne Nahrungsaufnahme auskommen und selbst die Larven der Taubenzecke sind in der Lage ein Jahr ohne Nahrung zu überleben. Die Taubenzecke einen sehr niedrigen Netto-Flüssigkeitsverlust auf, ist äußerst unempfindlich gegenüber extremen Temperaturen und ist bei einer Luftfeuchtigkeit von mehr als 75% sogar in der Lage, Flüssigkeitsverluste durch die Aufnahme von Wasser aus der Atmosphäre auszugleichen.

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Foto: Erster Schritt zur Bekämpfung der Taubenzecken: Sauberes Reinigen der Dachböden

Bei einzelnen Personen können Stichreaktionen fehlen, bei anderen kann es zu juckenden, schmerzenden Bissreaktionen, zu lokal begrenzten Entzündungen, Kratzekzeme, Hauteiterungen, schwer heilenden, nässenden und ausgedehnten Hautgeschwüren ja sogar zu Atemnot, Pulsbeschleunigung, Erbrechen, Atemwegs- und Hautallergien sowie zu psychischen Reaktionen kommen.

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Foto: Heißluft gegen Taubenzecken

Die Bekämpfungsarbeiten sind mit großer Sorgfalt durchzuführen und können mittels Rückbau und in Kombination mit dem Heißluftverfahren und einem Akarizid erfolgen (Leipziger Mehrschritt-Verfahren).

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